Der langjährige Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Professor Dr. Karsten Vilmar, ist im Oktober im Alter von 94 Jahren verstorben. Vilmar habe sich unermüdlich für den Erhalt der ärztlichen Freiberuflichkeit und die Individualität des Patienten-Arzt-Verhältnisses als Grundvoraussetzungen für ein patientengerechtes Gesundheitswesen eingesetzt, erklärte der amtierende Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt. Früh habe er zudem auf den steigenden Bedarf von Gesundheitsleistungen aufgrund des demografischen Wandels hingewiesen und gegen eine starre Kostendämpfungspolitik zulasten der Patientinnen und Patienten gekämpft.
Vilmar wurde 1930 in Bremen geboren, studierte Medizin in München und kehrte für seine chirurgische Weiterbildung in seine Heimatstadt zurück. Von 1964 bis 1995 war er Leitender Oberarzt der unfallchirurgischen Klinik der Städtischen Krankenanstalten Sankt-Jürgen Straße in Bremen. Dort begann auch sein berufspolitisches Engagement im Marburger Bund, an dessen Bundesspitze er von 1975 bis 1979 stand. Von 1978 bis 1999 war er Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages. Auf internationaler Ebene war er unter anderem im Vorstand des Weltärztebundes vertreten. Vilmars außergewöhnliches Engagement für die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland und der Welt würdigte der 103. Deutsche Ärztetag in Köln mit der Verleihung der Paracelsus-Medaille, der höchsten Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft.
HK