Diagnostische und therapeutische Überlegungen
von Heyder Omran
Anamnese
Der 76 Jahre alte Patient stellte sich zur Abklärung einer Fortführung einer oralen Antikoagulation bei permanentem Vorhofflimmern, was seit circa neun Jahren bestand, vor. Sowohl der CHA2DS2VASC Score als auch der HAS-BLED Score betrugen jeweils 4. Bei dem Patienten bestand somit ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko bei relevant erhöhtem CHA2DS2VASC (≥ 2) und HAS-BLED Score (≥ 3).
In den letzten Monaten waren wiederholt Hb-relevante Hämoptysen aufgetreten. Eine umfassende pneumologische Abklärung ergab eine chronische granulomatöse Erkrankung als Ursache. Die Blutungen hatten zu mehrfachen akuten Interventionen geführt und verschiedene neuere orale Antikoagulantien wurden ausprobiert, um Rezidive zu vermeiden. Nach konsiliarischer Rücksprache mit den Fachärzten im Lungenzentrum war ein interventioneller Ausschluss der Blutungsquelle nicht dauerhaft möglich. Zum aktuellen Vorstellungszeitpunkt hatte der Patient die Antikoagulantien aus Angst vor Blutungen vollständig abgesetzt.
Kardiologische Befunde
Im EKG zeigte sich das bekannte Vorhofflimmern. Die transthorakale Echokardiographie ergab einen hochgradig dilatierten linken Vorhof mit 56 ml/m2 Körperoberfläche und eine normale 3D Ejektionsfraktion (EF) von 64 Prozent. Die Herzklappen waren altersentsprechend unauffällig. Eine ergänzende transösophageale Echokardiographie zeigte ein unauffälliges interatriales Septum und thrombogenes Milieu im linken Vorhof und Vorhofohr (siehe Abbildung). Die Morphologie des Vorhofohrs erlaubte einen Vorhofohrverschluss.
Professor Dr. Heyder Omran ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Er arbeitet als Chefarzt der Abteilung Innere Medizin der GFO Kliniken Bonn.
Kurzanleitung zur „Zertifizierten Kasuistik“
Hinweis: Die 2 Fortbildungspunkte können über das System des Einheitlichen Informationsverteilers (EIV) Ihrem Punktekonto bei der Ärztekammer gutgeschrieben werden. Es werden Ihre Einheitliche Fortbildungsnummer, die Veranstaltungsnummer und die Anzahl der Punkte übermittelt.
via Rheinisches Ärzteblatt
Im ersten Rheinischen Ärzteblatt des Quartals werden jeweils veröffentlicht: der einführende Artikel zum Thema, der Fragenkatalog und die Lernerfolgskontrolle mit Bescheinigung.
Ausführliche Informationen zur Differenzialdiagnostik werden im Internet unter www.aekno.de/cme veröffentlicht.
Zum Erwerb der Fortbildungspunkte müssen mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantwortet werden. In dem Fall können die Fortbildungspunkte über den Elektronischen Informationsverteiler (EIV) dem elektronischen Punktekonto des Arztes bei seiner
Ärztekammer automatisch gutgeschrieben werden, falls die Einheitliche Fortbildungsnummer/Barcode auf die Lernerfolgskontrolle aufgeklebt und die Einverständniserklärung zur Datenübermittlung unterschrieben ist.
Einsendeschluss: Die Lernerfolgskontrolle muss spätestens bis Donnerstag, 23. Mai 2024 per Fax oder per Post eingegangen sein (Poststempel). Fax: 0211 4302-5808, Postanschrift: Ärztliche Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung in Nordrhein, Tersteegenstr. 9, 40474 Düsseldorf.
Auflösung: im Rheinischen Ärzteblatt 6/2024 in der Rubrik Magazin.
via www.aekno.de
Die Zertifizierte Kasuistik findet sich auf der Homepage der Ärztekammer Nordrhein unter www.aekno.de/cme.
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Die bisher veröffentlichten Kasuistiken der Reihe finden sich zu Übungszwecken unter www.aekno.de/cmetest.