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Antibiotika

Multiresistente Keime bekämpfen

21.02.2023 Seite 9
RAE Ausgabe 3/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 3/2023

Seite 9

Um bei Herstellern Anreize für die Entwicklung neuer Antibiotika zu schaffen, plant die Europäische Union für den März ein Pharmapaket. © Grecaud Paul/stock.adobe.com

Einen stärkeren Einsatz im Kampf gegen multiresistente Keime haben Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), und Dr. Peter Liese, gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Anfang Februar bei einer gemeinsamen Pressekonferenz gefordert. „Europa- und weltweit erleben wir eine Zunahme von Antibiotikaresistenzen, die zu einer schleichenden Pandemie führen“, erklärte Reinhardt. „Etwa 33.000 Menschen sterben in der Europäischen Union jährlich, weil sie sich mit einem multiresistenten Keim infiziert haben“, sagte Liese. Neben einem rationalen Umgang mit Antibiotika innerhalb der Ärzteschaft plädierte Reinhardt für ein Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung. Dazu sei die BÄK im Dialog mit der Bundestierärztekammer. Das Problem der Multiresistenzen könne jedoch nicht gelöst werden, wenn keine neuen Antibiotika entwickelt würden, erklärte EU-Parlamentarier Liese. Hierfür benötigten die Hersteller Anreize wie etwa in den USA, damit sich die Entwicklung und Produktion neuer Antibiotika lohne, die ja möglichst selten eingesetzt werden sollten. Im für März geplanten Pharmapaket der EU seien daher sogenannte Voucher vorgesehen, die es Unternehmen erlaubten, die Marktexklusivität bestimmter Arzneimittel aus ihrem Portfolio zu verlängern, wenn sie neue Antibiotika entwickelten.

MST