Vorlesen
Weiterbildung

Frauenanteil bei der Facharztanerkennung betrug rund 20 Prozent

21.02.2023 Seite 6
RAE Ausgabe 3/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 3/2023

Seite 6

© Ärztekammer Nordrhein

„Die Zahl der weiblichen Bewerberinnen hält sich wie früher um 20 % der erteilten Anerkennungen und ist somit auch dem Bundesdurchschnitt angeglichen“. Mit einem kurzen Bericht in der ersten März-Ausgabe 1973 des Rheinischen Ärzteblattes (RÄ) lieferte Dr. Alfons Poerschke, Vorsitzender des Facharztausschusses der Ärztekammer Nordrhein seit 1964, seinen Tätigkeitsbericht für 1972 ab. Insgesamt sprach die Ärztekammer im Jahr 1972 578 Facharztanerkennungen aus, darunter waren 111 Frauen. Zu den beliebtesten Fachrichtungen beider Geschlechter zählte damals die Innere Medizin mit einem Anteil von 25 Prozent, gefolgt von Chirurgie (14,3 Prozent), Frauenheilkunde (12,8 Prozent) und Kinderheilkunde (10 Prozent). Bei der letztgenannten Facharztrichtung betrug der Frauenanteil rund 45 Prozent, in der Chirurgie lag er bei 1,2 Prozent. In der Frauenheilkunde waren ein Fünftel Frauen und in der Inneren Medizin knapp 14 Prozent. Der Bericht stellte fest, dass vielen Antragstellern „trotz vorangegangener Veröffentlichung in den Standesorganen entgangen“ sei, dass Übergangsbestimmungen ausgelaufen sind. An anderer Stelle wurde Poerschke noch deutlicher in Bezug auf die Unkenntnis der angehenden Fachärztinnen und -fachärzte über ihre Weiterbildungsordnung: „Eine Flut von Anfragen an die Geschäftsstelle des Facharztausschusses zu den Möglichkeiten einer Facharztanerkennung zeigt, daß die Veröffentlichungen der Ärztekammer in den Standesorganen nicht sorgfältig gelesen werden, was einen wesentlichen Teil der Anfragen überflüssig machen würde“.

bre