Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) fordert, die Zahl der Mitglieder von Prüfungskommissionen im dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung von vier auf drei Personen zu reduzieren. Damit würden die Kommissionen aus einem Vorsitzenden und zwei weiteren Mitgliedern bestehen, analog zur Anzahl der zu prüfenden Fächer. Im mündlichen Teil des ersten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung finde die Besetzung der Prüfungskommissionen bereits nach der Zusammensetzung der Fächer statt, so der bvmd. Die Bundesvertretung der rund 100.000 Medizinstudierenden in Deutschland hat im November 2022 eine Umfrage unter 38 medizinischen Fakultäten gestartet. Diese gaben an, dass in allen Fakultäten ein „Losfach“ geprüft werde und es sich dabei in 36 Fällen um das Fachgebiet des vierten Prüfers handele. Der bvmd kritisiert: „Durch das Prüfen eines vierten Faches, dessen Umsetzung nicht geregelt ist und sehr unterschiedlich ausfällt, entstehen flächendeckend ungleiche Prüfungsbedingungen.“ Die Handhabung der Prüfung falle von Fakultät zu Fakultät sehr unterschiedlich aus. Laura Schmidt, Bundeskoordinatorin für Medizinische Ausbildung des bvmd sagte: „Die Studierenden einiger Fakultäten werden bis zu zehn Wochen im Voraus, andere erst wenige Tage vor ihrem Prüfungstermin über ihre Prüfenden informiert. Eine vergleichbare und gezielte Vorbereitung auf das Losfach ist dann nicht mehr möglich und der Grundsatz der Chancengleichheit verletzt“. Die Bundesvertretung schlägt vor, die Prüfung auf die vorgesehenen Fächer Chirurgie, Innere Medizin und ein weiteres Wahlfach zu begrenzen und das Losfach ersatzlos zu streichen, um ungleiche Prüfungsbedingungen zu verringern.
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