Diagnostische und therapeutische Überlegungen
von Katharina Wall, Philipp Möller und Bettina Wabbels
Ein zehn Monate altes Mädchen wurde von ihren Eltern zur Mitbeurteilung in unserer kinderophthalmologischen Sprechstunde erstmalig vorgestellt. Die Mutter berichtete, dass die Tochter bereits seit Geburt auf dem rechten Auge ein intermittierendes Innenschielen habe. Zudem sei ihr bei guter Beleuchtung ein heller Reflex des rechten Auges aufgefallen (siehe Abbildung 1).
Die Schwangerschaft sowie Geburt verliefen komplikationslos, und die bisherige Entwicklung zeigte sich laut pädiatrischen Befunden altersentsprechend und unauffällig.
Ophthalmologischer Untersuchungsbefund
(siehe Abbildung 1)
Spaltlampembiomikroskopie
R/L: Bindehaut blass; Hornhaut glatt und klar; Vorderkammer tief und reizfrei
RA: weißlich-gräulicher Reflex hinter der Pupille
LA: optische Medien klar
Funduskopie in Mydriasis
RA: Funduseinblick eingeschränkt; lediglich peripher Fundusrot und regelrechte Netzhautstrukturen erkennbar
LA: Papille randscharf und vital; Macula mit juvenilen Reflexen; Netzhaut allseits anliegend
Orthoptischer Befund
Hornhaut-Reflexbild: Parallel-Stand bis zeitweise Esotropie
Cardiff-Test: kein Interesse (Visus-Äquivalent)
Fixation:
binokular: sichere Fixation, angefangen von Lichtquelle,
monokular: Abwehr bei Okklusion des linken Auges stärker als bei Okklusion des rechten Auges.
Katharina Wall ist Assistenzärztin und arbeitet an der Universitäts-Augenklinik Bonn.
Philipp Möller arbeitet als Facharzt für Augenheilkunde in der gleichen Klinik.
Professor Dr. Bettina Wabbels, FEBO, leitet an der Augenklinik die Abteilung für Orthoptik, Neuro- und pädiatrische Ophthalmologie.
Professor Dr. Malte Ludwig ist ambulant als Angiologe am Zentrum für Kardiologie am Klinikum Starnberg tätig. Er koordiniert und begleitet die Reihe inhaltlich.
Kurzanleitung zur „Zertifizierten Kasuistik“
Hinweis: Die 2 Fortbildungspunkte können über das System des Einheitlichen Informationsverteilers (EIV) Ihrem Punktekonto bei der Ärztekammer gutgeschrieben werden. Es werden Ihre Einheitliche Fortbildungsnummer, die Veranstaltungsnummer und die Anzahl der Punkte übermittelt.
via Rheinisches Ärzteblatt
Im ersten Rheinischen Ärzteblatt des Quartals werden jeweils veröffentlicht: der einführende Artikel zum Thema, der Fragenkatalog und die Lernerfolgskontrolle mit Bescheinigung.
Ausführliche Informationen zur Differenzialdiagnostik werden im Internet unter www.aekno.de/cme veröffentlicht.
Zum Erwerb der Fortbildungspunkte müssen mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantwortet werden. In dem Fall können die Fortbildungspunkte über den Elektronischen Informationsverteiler (EIV) dem elektronischen Punktekonto des Arztes bei seiner Ärztekammer automatisch gutgeschrieben werden, falls die Einheitliche Fortbildungsnummer/Barcode auf die Lernerfolgskontrolle aufgeklebt und die Einverständniserklärung zur Datenübermittlung unterschrieben ist.
Einsendeschluss: Die Lernerfolgskontrolle muss spätestens bis Donnerstag, 30. März 2023 per Fax oder per Post eingegangen sein (Poststempel). Fax: 0211 4302-5808, Postanschrift: Ärztliche Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung in Nordrhein, Tersteegenstr. 9, 40474 Düsseldorf.
Auflösung: im Rheinischen Ärzteblatt 4/2023 in der Rubrik Magazin.
via www.aekno.de
Die Zertifizierte Kasuistik findet sich auf der Homepage der Ärztekammer Nordrhein unter www.aekno.de/cme.
Anmeldung: Erstmalige Registrierung mit Nachnamen, Arztnummer, Einheitlicher Fortbildungsnummer (falls vorhanden) und einer aktuellen E-Mail-Adresse. An diese werden die Zugangsdaten geschickt. Die zukünftige Anmeldung erfolgt über die angegebene E-Mail-Adresse und das selbst gewählte Passwort.
In dem geschlossenen Bereich finden sich
- der einführende Artikel zum jeweiligen Thema,
- die ausführlichen medizinischen Informationen und
- der Fragekatalog.
Die bisher veröffentlichten Kasuistiken der Reihe finden sich zu Übungszwecken unter www.aekno.de/cmetest.