Nach elf Wochen Streik haben sich die sechs nordrhein-westfälischen Universitätskliniken mit der Gewerkschaft ver.di auf ein Eckpunktepapier zum Tarifvertrag Entlastung geeinigt. Der Tarifvertrag soll einen besseren Personalschlüssel insbesondere in patientennahen Berufsgruppen enthalten sowie Entlastungstage, sollte der Schlüssel unterschritten werden. Zudem regelt er schichtgenaue Belastungsgrenzen. Werden diese überschritten, ist ein Belastungsausgleich in Form von freien Tagen oder einem finanziellen Ausgleich vorgesehen. Auch die Arbeitsbedingungen für Auszubildende werden verbessert: Sie sollen mehr persönliche Anleitung und zusätzliche Tage für Selbstlernzeit erhalten.
Die Beschäftigten hatten die Klinikleitung der sechs Unikliniken und das Land NRW bereits Anfang des Jahres aufgefordert, einen Tarifvertrag Entlastung zu vereinbaren. Die 100-Tages-Frist hatten Land und Unikliniken verstreichen lassen. Es folgten 77 Tage Streik, insgesamt 10.000 Operationen und Behandlungen mussten verschoben werden.
Der Marburger Bund fordert aktuell auch für bundesweit rund 20.000 Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken Zuschläge für familienunfreundliche Nachtarbeit sowie einfache und einheitliche Regelungen bei Zusatzurlaub.
Jf