Nachdem im Sommer 1972 die SPD ihr gesundheitspolitisches Profil vor den Wahlen mit neuen Leitsätzen schärfte, zog die CDU mitten im Wahlkampf mit „Vorstellungen zur Gesundheitspolitik“ nach. Erarbeitet hatte das Programm ein rund 30 Personen zählender Gesundheitspolitischer Ausschuss mit dem Kieler Staatssekretär Dr. Fritz Beske an der Spitze. Beske gründete 1975 das Institut für GesundheitsSystemForschung dessen Direktor er lange Jahre war. Der erste stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses war Dr. Horst Bourmer, damals Vorsitzender des Hartmannbundes und Vorstandsmitglied der Ärztekammer Nordrhein, bevor er 1981 Präsident der Ärztekammer Nordrhein wurde. Das CDU-Grundsatzpapier war eine wahlkämpferische Antwort auf die Leitsätze der SPD, wie das Rheinische Ärzteblatt (RÄ) in seiner Ausgabe vom 8. Oktober 1972 feststellte. Die CDU ging direkt auf das Konkurrenzpapier ein. Die SPD wolle sich in dem Wahlkampf „noch einmal als Volkspartei präsentieren“, worauf auch das Gesundheitsprogramm ziele. Dennoch „schwelten“ die Ideologien und Kampfparolen verschiedener Landesverbände, zitierte das RÄ das CDU-Papier. Inhaltlich bekannte sich die CDU klar zu dem existierenden Gesundheitssystem, das „im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten“ weiterentwickelt werden müsse.
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