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Meinung

Rheinische Ärzteschaft fordert Einhaltung der Genfer Konvention

16.03.2022 Seite 3
RAE Ausgabe 4/2022

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 4/2022

Seite 3

Entschließung der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein vom 12. März 2022 zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein verurteilt den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der viele Menschenleben kostet und schweres körperliches und seelisches Leid verursacht.

Tief besorgt nehmen die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte wahr, dass laut Weltgesundheitsorganisation bislang bereits 18 Kliniken, weitere Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen im Einsatz Ziele von Angriffen der russischen Armee geworden sein sollen.

Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen stehen laut Genfer Konvention unter besonderem Schutz. Die Kammerversammlung verurteilt jeden Verstoß gegen die Genfer Konvention auf das Schärfste und fordert die Kriegsführenden dringend zu deren Einhaltung auf.

Ebenfalls fordert die Kammerversammlung alle Konfliktparteien auf, Zivilisten das sichere Verlassen der Kampfgebiete zu einem sicheren Ort eigener Wahl zu ermöglichen und humanitären Helfern den Zugang zu den Gebieten zu ermöglichen.

Aufgrund des anhaltenden Krieges ist damit zu rechnen, dass Kriegsverletzte und kriegsunabhängig schwer erkrankte Personen in der Ukraine nicht mehr adäquat versorgt werden können. Das deutsche Gesundheitswesen ist in der Lage, einen Teil dieses Versorgungsbedarfes abzudecken. Die nordrheinische Ärzteschaft unterstützt die Aufnahme schwerstkranker Patientinnen und Patienten aus der Ukraine.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein begrüßt die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, dass Geflüchtete aus der Ukraine einen Anspruch auf alle von der Gesetzlichen Krankenversicherung angebotenen Leistungen erhalten sollen.

Um einen möglichst unbürokratischen und einfachen Zugang zur ambulanten und stationären Versorgung zu ermöglichen, fordert die Kammerversammlung, dass Geflüchtete in allen Bundesländern eine elektronische Gesundheitskarte erhalten. Das erspart den Menschen vor jeder ärztlichen Behandlung den Gang zum Sozialamt und den Sozialämtern viel unnötige Bürokratie.


Spendenaufruf

Die Ärztekammer Nordrhein hat für das Partnerkrankenhaus von action medeor im Gebiet der ukrainischen Stadt Ternopil eine Spendenaktion ins Leben gerufen, mit der dringend benötigte Medizinprodukte und Medikamente an das Krankenhaus geliefert werden sollen. Das Krankenhaus mit seinen 250 Betten ist zuständig für rund 220.000 Menschen in der Oblast Ternopil. In der weiteren Region leben 1,1 Millionen Menschen. Viele medizinische Leistungen werden in der Region nur durch dieses Krankenhaus erbracht. Ziel der Spendenaktion der Ärztekammer Nordrhein ist es, das Krankenhaus mit Verbandsmaterialien, Spritzen, Kanülen, Gipsverbänden, Handschuhen und Infusionslösungen zu versorgen.

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie unsere Spendenaktion unterstützen würden. Unter www.medeor.de/aekno können Sie direkt an action medeor spenden und gleichzeitig im Internet verfolgen, wie sich das Spendenaufkommen der Aktion entwickelt. 

Sobald unser Spendenziel von 10.000 Euro erreicht ist, wird die Lieferung von action medeor auf den Weg gebracht. 

Wir bedanken uns schon heute für Ihre Unterstützung! 
Eine Spendenquittung wird über action medeor ausgestellt.

Weitere Informationen:https://www.aekno.de/presse/nachrichten/nachricht/spendenaktionmitactionmedeor