Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat Ende Januar den Modellstudiengang Humanmedizin an der Universität Bielefeld genehmigt. Damit können zum Wintersemester 2021/2022 die ersten 60 Studierenden dort ihr Medizinstudium aufnehmen, wie die Landesministerien für Gesundheit und Wissenschaft mitteilten. Der neue Modellstudiengang werde vor allem eine allgemeinmedizinische Ausbildung im Fokus haben, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Im Rahmen des Modellstudiengangs sollen der Landesregierung zufolge bereits vor Inkrafttreten der reformierten Ärztlichen Approbationsordnung, das für 2025 vorgesehen ist, innovative Ausbildungskonzepte erprobt werden. So sollen wissenschaftliche und praktische Lehrinhalte frühzeitig verknüpft und die wissenschaftliche Ausbildung gestärkt werden. Ziel sei, die Studierenden vom ersten Semester an eng in die ambulante und stationäre Versorgung in der Stadt und auf dem Land einzubinden.
Die Landesregierung hatte die Gründung der Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld 2017 beschlossen. Im Endausbau sollen dort 300 Studierende jährlich ein Medizinstudium beginnen können.
Angesichts des gravierenden Ärztemangels habe die Einrichtung der Medizinischen Fakultät in Bielefeld große Bedeutung für die Gesundheitsversorgung in der Region, erklärte der Präsident der Ärztekammer WestfalenLippe, Dr. Hans-Albert Gehle. Er setze auf den „Klebeeffekt“, nach dem Ärztinnen und Ärzte bei ihrer späteren Arbeit oft im Umkreis ihres Studienortes blieben. Die Kammer werde sich auch weiterhin für eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze einsetzen, betonte Gehle. Nur so lasse sich die Versorgung der Bevölkerung auf Dauer aufrechterhalten.
HK