Die Vorlesungszeit im Februar endete mit der Ungewissheit, ob oder wie unsere Prüfungen überhaupt stattfinden können. Die schwer vorauszusehende Lage und die trotz „Lockdown-light“ weiter steigenden Infektionszahlen führten letztendlich dazu, dass all unsere Klausuren weitmöglichst nach hinten verschoben wurden, aber Gott sei Dank doch in Präsenz durchgeführt werden konnten. Die Zeit, um einmal den Kopf frei zu bekommen und neue Energie und Motivation für das neue Semester zu tanken, war dementsprechend kurz.
Nichtsdestotrotz startet nun für uns das letzte Semester vor dem Physikum. Nachdem im letzten Semester viele theoretische Grundlagen erarbeitet wurden, steht in diesem Sommersemester ein etwas praktischerer Teil an. Physiologie-Praktikum, Biochemie-Praktikum, Ultraschallkurs; das alles gestaltet sich natürlich in der Online-Lehre besonders schwierig. Die Mühen und das Engagement der Dozierenden und studentischen Hilfskräfte sind groß. Trotz allem macht sich in mir ein beherrschendes Gefühl breit: Frust. Frust darüber, die Versuche nicht selbst durchführen zu können und sie mit selbst erhobenen Daten auch auswerten zu können. Frust darüber, nicht selbst einmal einen Ultraschall durchführen zu können oder ein EKG anzulegen und zu interpretieren, sondern stattdessen den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu sitzen.
Was dieses Semester allerdings nach Testung in Kleingruppen stattfindet, ist ein Demo-Präparierkurs, bei dem uns die studentischen Hilfskräfte und Dozierenden an bereits präparierten Körperspendern Strukturen zeigen und erklären.
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass Umsicht, eine gute Teststrategie und eine schnelle Durchimpfung der Gesellschaft uns bald wieder etwas Normalität zurückgeben.
Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.