Die Zahl der Betten für die Neurofrührehabilitation in Nordrhein-Westfalen reiche nicht aus, um die steigende Zahl der schwer erkrankten Corona-Patienten zu versorgen. Darauf hat die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) NeuroRehabilitation Ende Dezember hingewiesen. Die Experten forderten das Land auf, die neue Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen (NRW) dazu zu nutzen, Kapazitäten aufzustocken und neue Zentren zu bilden.
Dem Forschungs- und Beratungsinstitut IGES zufolge fehlen in NRW 800 bis 1.000 Plätze in der neurologischen Frührehabilitation, erklärte die LAG. Für viele Patientinnen und Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssten, sei eine spezialisierte Neurofrühreha die einzige Chance, unabhängig von Apparaten in den Alltag zurückzufinden, sagte Professor Dr. Stefan Knecht, Sprecher der LAG. Beatmungsmaschinen, Luftröhrenkanülen und andere Apparate in der Intensivmedizin legten die Muskeln für Atmung, Schlucken und die Kontrolle über den Rumpf lahm. Kämen Entzündungen oder Stoffwechselentgleisungen hinzu, verkümmerten die Muskeln. „Selbst wenn die akute Erkrankung beherrscht ist, können daher die Apparate nicht einfach abgestellt werden“, erklärte Knecht. Hier setze die Neurofrühreha an. Die Patienten würden oft weiter intensivmedizinisch behandelt und parallel dazu „aus dem Bett geholt“. Von den bundesweit 1.000 Reha-Plätzen mit Beatmungsmöglichkeiten befinden sich Knecht zufolge nur knapp 50 in NRW.
jf