Kinder und Jugendliche, die Opfer sexualisierter Gewalt wurden, haben seit Mitte November am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) eine interdisziplinäre und behördenübergreifende Anlaufstelle. Im „Childhood-Haus“ arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jugendämtern, Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten zusammen, um betroffene Kinder und Jugendliche im Rahmen des Ermittlungsverfahrens angemessen untersuchen, befragen und beraten zu können, wie die Uniklinik mitteilt. Sie betreibt das Childhood-Haus. Initiiert wurde das Zentrum von der World Childhood Foundation, die 1999 von Königin Silvia von Schweden ins Leben gerufen wurde. Das Haus ist das erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Weitere Einrichtungen gibt es in Leipzig, Heidelberg und Berlin.
Das UKD setzt sich nach eigenen Angaben mit seiner Gewaltopfer-Ambulanz am Institut für Rechtsmedizin und der Kinderschutzgruppe der Kinderklinik bereits seit Jahren für die Opfer von Gewalt ein. Mit dem Childhood-Haus würden diese Projekte um einen wichtigen Baustein ergänzt, erklärte der Ärztliche Direktor des UKD, Professor Dr. Frank Schneider.
Das Childhood-Haus ermögliche eine ganzheitliche forensische Beweisaufnahme und Vernehmung der Kinder, sagte die rechtspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Angela Erwin. Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsfälle in Lüdge, Bergisch Gladbach oder Münster arbeite die Justiz unter Hochdruck an Lösungen, um die Strafverfahren für Kinder erträglicher zu machen.
HK