Um das Leben sowie die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz zu verbessern, hat die Bundesregierung Anfang Juli eine Nationale Demenzstrategie verabschiedet. Entwickelt wurde diese unter Federführung des Bundesgesundheits- und des Bundesfamilienministeriums gemeinsam mit Ländern, Kommunen und Verbänden. Auch die Bundesärztekammer war an der Erarbeitung des Strategiepapiers beteiligt. Eine Bilanz soll 2026 gezogen werden.
Zum einen sieht das Konzept Maßnahmen vor, die Demenzkranke befähigen sollen, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dazu gehörten gute lokale Netzwerke zur Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen, heißt es dort. Zum anderen sollen demente Menschen in Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern oder Arztpraxen ihrer Erkrankung angemessen betreut werden. Das erfordere eine bedarfsgerechte Personalausstattung, qualifiziertes Personal und angepasste Arbeitsabläufe. Häufig seien Hausärztinnen und Hausärzte erste Anlaufstellen für Menschen mit Demenz. Damit diese die weitere Betreuung ihrer Patienten gut koordinieren könnten, solle eine zusätzliche Vergütung dieser Leistung geprüft werden. Dem Konzept der Bundesregierung zufolge soll zudem die Forschung zu demenziellen Erkrankungen gefördert werden.
Die Ärztekammer Nordrhein beschäftigt sich regelmäßig im Rahmen von Veranstaltungen, Fortbildungen und in Projekten mit dem Thema Demenz. Dazu gehört auch die Delirprophylaxe auf Intensivstationen (siehe RÄ, Heft 2, 2019).
HK