Auch dieses ungewöhnliche Semester endete schließlich mit einer Klausuren-Phase, die kaum anders ablief als die vorherigen. Alle Klausuren fanden in Präsenz und zu den geplanten Terminen statt. Um der aktuellen Situation Rechnung zu tragen, unterlag die Durchführung speziellen Hygienekonzepten. Für deren Umsetzung brauchte es vor allem eines: viel Platz. Entsprechend wurden die Klausuren in Räumlichkeiten wie die Aula der Universität oder den Lesesaal der Universitäts- und Landesbibliothek verlegt. Das hat zum Nachteil, dass die Bibliothek sich Lernenden in diesem Semester wohl nicht mehr öffnen wird. Für die Vorbereitung auf mein zweites Staatsexamen im Oktober weiche ich darum hin und wieder auf alternative Lernorte aus. So verfügt beispielsweise die Bundeskunsthalle in Bonn über eine eigene, kleine Bibliothek. Insbesondere ihre Klimatisierung macht sie mir zur willkommenen Abwechslung zum heimischen Schreibtisch im Dachgeschoss.
Herausgestochen unter den Kursen des letzten Semesters hat für mich die Rechtsmedizin. Teilweise, weil die Leichenschau in Kleingruppen meine einzige Präsenzveranstaltung war. Dabei kamen andere Fragen auf, als es beim Lesen einer Beschreibung in einem Lehrbuch möglich wäre. An vielen Stellen kann die Lehre von virtuellen Formaten profitieren, aber eine Leichenstarre sollte man gefühlt haben.
In Erinnerung bleiben werden mir außerdem einige erhellende Anekdoten. Beispielsweise die vom Arzt, der beim Tod nach Messerstichverletzung im Totenschein eine natürliche Todesart bescheinigt hat. Schließlich sei es doch natürlich, an einer Stichwunde zu versterben.
Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.
Ärztekammer Nordrhein
Mail aus Bonn
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