Dr. Lothar Watrinet ist am 19. Juli im Alter von 98 Jahren verstorben. Der Internist und langjährige Chefarzt der Inneren Abteilung am St. Josef Hospital in Troisdorf engagierte sich ein Berufsleben lang in der ärztlichen Standespolitik. Unter anderem führte er von 1964 bis 1994 als Vorsitzender die Kreisstelle Rhein-Sieg der Ärztekammer Nordrhein. Von 1965 bis 1997 war er Mitglied der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein und von 1977 bis 1989 gehörte er deren Vorstand an.
Für den versierten Berufspolitiker und überzeugten Christen war der Arztberuf auch Berufung und Dienst am Menschen. Seit 1983 setzte sich Watrinet in der Hilfsorganisation „Ärzte für die Dritte Welt“, heute „German Doctors“, für die medizinische Versorgung der Ärmsten der Armen ein. Seine Einsätze führten ihn in die Slums von Manila, Kalkutta und Ruanda. Von 1990 bis 1998 war er Vorstandsvorsitzender der Organisation. Für seine besonderen ärztlichen Verdienste und seine vorbildliche ärztliche Haltung wurde Watrinet 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Die nordrheinische Ärzteschaft verlieh ihm für sein besonderes Engagement in der ärztlichen Selbstverwaltung die Johannes-Weyer-Medaille, der Berufsverband Deutscher Internisten ehrte ihn mit der Günther-Budelmann-Medaille für seine Verdienste um die Innere Medizin.
HK