Ob digitales Röntgen, Online-Abrechnung oder elektronische Patientenakte – die Digitalisierung in den Praxen schreitet voran. Sie birgt aber auch Risiken. Deswegen hat die KV Nordrhein im Januar und Februar sieben Veranstaltungen zum Thema „IT-Sicherheit in der Praxis“ durchgeführt, die rund 700 Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten besuchten. Auf der Agenda standen Themen wie Passwörter, Back-ups und die richtige Konnektor-Installation, um sich sicher an die Telematikinfrastruktur anzuschließen. Ausführlich gingen die Referenten der KV Nordrhein auf Cyberattacken in Form sogenannter Phishing-Mails ein. Denn drei Viertel aller Viren gelangen über E-Mails in die IT-Systeme. Praxen und Kliniken sollten also vorsichtig sein. „Löschen Sie E-Mails zweifelhafter Herkunft sofort“, riet Claudia Pintaric, Leiterin der IT-Beratung der KV Nordrhein.
Die Schäden können enorm sein. Ein Verschlüsselungsprogramm, neudeutsch: Krypto-Trojaner hatte zum Beispiel im Jahr 2016 das IT-System des Lukaskrankenhauses in Neuss befallen und dazu geführt, dass die Systeme zwei Wochen ausgeschaltet blieben. Seitdem sind immer wieder einzelne Fälle in die Medien gelangt – die Dunkelziffer ist viel höher.
Die wichtigste Regel im Umgang mit E-Mails lautet: niemals einen Dateianhang oder Link öffnen, den man nicht angefordert hat. Denn bei Anhängen, die oft als Rechnungen getarnt sind, können sich schädliche Programme verbergen. Besonders groß ist das Risiko, wenn es sich um ausführbare Anhänge handelt. Das sind zum Beispiel Dateien, deren Namen auf .exe oder .zip endet. Mehr zum Thema IT-Sicherheit unter kvno.de.
Frank Naundorf