Der im Jahr 1970 amtierende Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Friedrich-Wilhelm Koch, hielt auf dem 73. Deutschen Ärztetag in Stuttgart ein viel beachtetes Referat zu einem „Modell eines besseren Informationsflusses zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhausärzten“. Das Rheinische Ärzteblatt (RÄ) berichtete in seiner Ausgabe vom 23. Juni 1970 ausführlich darüber. Koch stellte den 215 Vertretern der knapp 110.000 bundesdeutschen Ärztinnen und Ärzten auf dem Ärztetag seine Idee eines „Krankenhaus-Entlassungsrezeptes“ vor. Dieses könne dazu beitragen, die Behandlungsdauer im Krankenhaus zu senken. Er schrieb den Standesorganisationen ins Stammbuch, dass es eine Verpflichtung sein müsse, immer wieder zu überprüfen, „ob die Formen der Berufstätigkeit der Ärzte noch zeitgemäß sind“. Ärzte sollten, so Koch, eigene Vorschläge entwickeln, wie die medizinische Versorgung verbessert werden könne und nicht darauf warten, dass ihnen vorgeworfen werde, nur zu reagieren.
Den niedrigsten Geburtenüberschuss seit 1946 registrierte das Statistische Bundesamt für das Jahr 1969, wie das RÄ in seiner Ausgabe vom 8. Juni 1970 berichtete. Im Vergleich zu 1968 ging die Zahl der Geburten um sieben Prozent zurück und lag bei rund 900.000. Die Zahl der Verstorbenen stieg auf über 740.000 an, sodass der numerische Geburtenüberschuss bei rund 160.000 lag.
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