Das Jahr 2018 ist Vergangenheit, ein neues Jahr liegt vor uns. Grundsätzlich bin ich natürlich gespannt darauf, was es mit sich bringen wird. Vor allem bin ich aber erleichtert, dass ich mich im letzten Jahr, nachdem ich während der Vorklinik oft genug daran gezweifelt habe, endlich abschließend dazu entscheiden konnte, weiterhin Medizin studieren zu wollen und mir nun auch sehr gut vorstellen kann, später einmal als Ärztin zu arbeiten.
Die ersten zwei Semester im klinischen Abschnitt haben mich nämlich sehr darin bestärkt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Es fühlt sich gut an, endlich freier denken zu dürfen und zu können. Der Fokus des Studiums liegt nun genau darauf, was mir vorher so sehr gefehlt hat: Eigene Lösungsansätze formulieren, Entscheidungen treffen und fachliche Diskussionen führen. Außerdem merke ich, wie wir alle im Umgang mit Patientinnen und Patienten viel souveräner werden, allein schon dadurch, dass wir mittlerweile über ein gutes medizinisches Basiswissen verfügen. Darüber hinaus habe ich mich für ein Philosophiestudium eingeschrieben. Die Kombination aus Philosophie und Medizin fasziniert mich sehr. Wenn ich aus einer Philosophievorlesung komme und sich alles relativ anfühlt, anschließend aber eine Vorlesung der Inneren Medizin besuche und mich mit einem sehr konkreten Kontext konfrontiert sehe, bietet diese Spannweite eine große Freiheit zum Nachdenken und zur Reflektion. Sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit inneren Ängsten und Hoffnungen, mit der Frage nach dem Sinn im Leben sowie seiner Begrenzung durch den Tod. Vor dem Hintergrund der unendlichen Weite des Universums erscheint mitunter ein Menschenleben so nichtig und gleichzeitig wird in der Begegnung mit dem individuellen Patienten deutlich, wie wundervoll und schützenswert jedes einzelne Leben doch ist.
Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.