Bestimmendes Thema des inzwischen 8. Oberhausener Ärztetages im November dieses Jahres waren die bevorstehenden Wahlen zur Kammerversammlung und zu den Vorständen der Kreisstellen in Nordrhein. Knapp 90 Ärztinnen und Ärzte folgten der Einladung ihrer Kreisstelle. Einmal jährlich lädt diese ihre Mitglieder ein, um über aktuelle Themen aus Gesundheitspolitik und Medizin zu informieren, um sich den Fragen und Anliegen ihrer Mitglieder zu stellen und vor allem um den innerärztlichen Austausch zu fördern. „Kammerwahlen sind für mich ein hochspannendes Thema, weil es dabei auch immer um die entscheidende Frage geht, wie es der Gesellschaft insgesamt und der ärztlichen Selbstverwaltung im Besonderen gelingt, demokratische Systeme am Leben zu erhalten“, sagte Dr. med. Peter Kaup, Vorsitzender der Kreisstelle Oberhausen, in seinem Grußwort. „Meine Meinung ist, dass wir diese Systeme nur dann aufrechterhalten können, wenn alle ihr Wahlrecht als Chance begreifen oder noch besser, sich direkt aktiv zum Beispiel in der Kreisstelle Oberhausen engagieren. Auch Kammerwahlen sind ein Stück gelebte Demokratie.“
Ulrich Langenberg, Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Nordrhein, warb in seinem Beitrag vor allem darum, sich um die Einbindung der nächsten Generation in die Selbstverwaltung zu bemühen. Außerdem werde die Medizin immer weiblicher und daher müsse es auch gelingen, mehr Ärztinnen für die Arbeit in der Kammer zu gewinnen. Im Fortbildungsteil des Oberhausener Ärztetages stellte der Sprachwissenschaftler Dr. Sascha Bechmann von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das in Deutschland weitgehend unbekannte Modell „Ideas, Concerns & Expectations“ (ICE) zur besseren Patienten-Arzt-Kommunikation vor. Claus-Hinrich Buschkamp, Fachanwalt für Medizinrecht aus der Rechtsabteilung der Ärztekammer Nordrhein, informierte die Teilnehmer darüber, wie sie rechtssicher die Datenschutzgrundverordnung in ihren Praxen umsetzen können.