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2
Punkte
Akuter Bauchschmerz mit Azetongeruch
Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 50 der Reihe Zertifizierte Kasuistik
1.
Um welches Krankheitsbild handelt es sich bei dem Patienten?
Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes mellitus Typ 1 mit Ketoazidose
Diabetes mellitus Typ 2
Hyperosmolares Hyperglykämisches Koma bei Diabetes mellitus
Keine Antwort ist richtig.
2.
Welche diabetische Stoffwechselentgleisung droht?
Ketoazidotisches Koma
Hyperosmolares Hyperglykämisches Koma
Akutes Leberversagen
Antworten a) und b) sind richtig.
Fettembolien
3.
Warum hat der Patient eine vertiefte schnelle Atmung?
Durch das vermehrte Abatmen des CO
2
kommt es zu einer respiratorischen Kompensation der metabolischen Azidose.
Der Patient hat einen Sauerstoffmangel.
Durch die ketoazidotische Entgleisung kommt es zu einem vermehrten Anfall von CO
2
.
Aufgrund der abdominellen Schmerzen kommt es zur schnellen Atmung.
Der Patient ist aufgeregt.
4.
Welche Ursachen gibt es für ein ketoazidotisches diabetisches Koma beim Diabetiker?
Weglassen oder unregelmäßige Insulintherapie
Überdosierung von Insulin
Regelmäßige Nahrungsaufnahme
Überdosierung von Sulfonylharnstoffen
Antworten a) und c) sind richtig.
5.
Welche Ursachen gibt es für eine metabolische Azidose?
Ketoazidose
Urämie
Salizylat-Methanol- und Ethylenglycolintoxikation
Lactatazidose
Alle Antworten sind richtig.
6.
Warum hat der Patient Bauchschmerzen?
Wegen einer milden Gastritis
Wegen einer die Ketoazidose begleitenden Pseudoperitonitis und Pseudopankreatitis
Wegen eines Ileus
Wegen einer Kolitis
Antworten a) und b) sind richtig.
7.
Welchen Stellenwert haben Sulfonylharnstoffe bei der Therapie des Diabetes mellitus Typ 1?
Beim Diabetes mellitus Typ 1 besteht ein absoluter Insulinmangel. Die Betazellen sind nicht in der Lage Insulin zu produzieren. Daher ist die Gabe von Sulfonylharnstoffen nicht sinnvoll.
Sulfonylharnstoffe können beim Diabetes mellitus im Gastrointestinaltrakt nicht resorbiert werden.
Sulfonylharnstoffe führen beim Diabetes mellitus Typ 1 zu ungewollter Hyperglykämie.
Glibenclamid und Glimiperid haben unter den Sulfonylharnstoffen beim Diabetes mellitus Typ 2 die stärkste blutzuckersenkende Wirkung, da sie die Betazellen anregen Insulin zu produzieren.
Antworten a) und d) sind richtig.
8.
Warum ist die Kontrolle der Elektrolyte beim Ausgleich der Hyperglykämie sowie der Azidose so wichtig?
Zusammen mit der Glukose und dem Insulin gibt es einen Shift des Kaliums in die Zelle, was zu einer Hypokaliämie führen kann.
Bei der Verschiebung des pH-Wertes kommt es zu einer gegensätzlichen Verschiebung der Protonen und der Kaliumionen, was beim Ausgleich der Azidose zu einem markanten Abfall des Serumkaliums führen kann.
Die Bestimmung der Elektrolyte im Rahmen einer Ketoazidose wird überbewertet und ist nicht notwendig.
Insbesondere in der ersten Stunde der Therapie darf nur sehr vorsichtig mit Vollelektrolytlösungen substituiert werden, weil sonst eine Hyperkaliämie droht.
Die Antworten a) und b) sind richtig.
9.
Welche neurologische Gefahr besteht bei der zu raschen Senkung des Blutglukosespiegels und was ist bei der Senkung des Blutzuckers zu beachten?
Unter einer zu raschen Blutzuckernormalisierung besteht die Gefahr eines Hirnödems (Dysäquilibrium-Syndrom). Eine Normalisierung des Stoffwechsels sollte nach 48 Stunden erreicht sein.
Der Blutzucker sollte möglichst 50 mg/dl/h gesenkt werden.
Die Insulinempfindlichkeit nimmt mit abnehmender Azidose zu, daher muss im Verlauf eine Korrektur erfolgen.
Ab Blutzuckerwerten unter 250 mg/dl wird die gleichzeitige Glukoseinfusion (5 %) empfohlen.
Alle Antworten sind richtig.
10.
Was ist bei der Insulintherapie zu beachten?
Insulin sollte wegen möglicher Resorptionsstörungen nicht subkutan sondern intravenös gegeben werden.
Insulin sollte erst bei einem Serumkalium > 3,5 mmol/l gegeben werden. Insulin verbraucht Kalium!
Die Antworten a), b) und d) sind richtig.
Der initiale Insulinbolus sollte bei 0,15 IE/kg (Empfehlung ADA-American Diabetes Association) liegen.
Insulin steigert die Lipolyse und verstärkt daher die Ketonkörperbildung.
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