Nachhaltige Ernährung: Warum und Wieso
Der Welthunger-Index 2024 zeigt, dass die Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers beinahe zum Stillstand gekommen sind. In vielen Ländern bleibt die Ernährungslage prekär: In 22 Ländern hat der ernsthafte Hunger seit 2016 zugenommen und in 20 Ländern sind die Erfolge weitgehend zum Stillstand gekommen. Demnach gehen täglich 733 Millionen Menschen hungrig ins Bett. Besonders betroffen sind Afrika südlich der Sahara und Südasien, wo Krisen wie der Ukraine-Krieg, die Coronapandemie, der Klimawandel und bewaffnete Konflikte die Hungerraten in die Höhe treiben und vor allem junge Menschen sowie Frauen belasten.
Gleichzeitig zeigt ein Bericht des Fachmagazins The Lancet, dass weltweit mehr als eine Milliarde Menschen stark übergewichtig sind. Die Zahl der Menschen mit Adipositas, insbesondere unter Jugendlichen, ist seit 1990 drastisch gestiegen, was die WHO als "Epidemie" bezeichnet und das globale Problem der Ernährungsungleichheit verdeutlicht.
Die Ergebnisse der gloalen Krankheitslast-Studie, die 2017 von The Lancet veröffentlicht wurde zeigt das Ausmaß der weltweiten Fehlernährung. Demnach beruhte im Jahr 2017 einer von fünf Todesfällen weltweit auf Diätfehlern. Insgesamt hätten durch eine gesunde Ernährung 11 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert werden können.
Klimaschutz ist auch Gesundheitsschutz
Bereits seit vielen Jahren verdeutlicht die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass mit einer deutliche Verringerung des Fleischkonsums, typische Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen besser eingedämmt werden können. Im Lancet Countdown Policy Brief Germany von 2024 heißt es, dass eine ungesunde Ernährung die Gesundheit und das Wohlbefinden in Deutschland untergräbt. Über 79.700 Todesfälle konnten 2021 mit dem übermäßigen Verzehr von rotem Fleisch und Milchprodukten in Verbindung gebracht werden, und mehr als 83.700 mit dem geringen Verzehr von nahrhaften, pflanzlichen Lebensmitteln. Zusammen machten sie über zwei Drittel (68 Prozent) aller ernährungsbedingten Todesfälle aus. Diese Todesfälle die auf Ernährungsrisiken zurückzuführen sind, hätten durch eine ausgewogene, emissionsarme Ernährung reduziert werden könnten.
Der Lancet Countdown ist eine Forschungskooperation, die von von der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet initiiert wurde.
Hintergrundinformationen: Wissenschaftliche Studien und Links
An dieser Stelle verweisen wir thematisch sortiert auf wissenschaftliche Studien und Links hin, die uns als Hintergrundinformationen dienen.
- Nachhaltig essen und genießen
Saisonkalender zum Ausdrucken, interaktiv und als App
Nachhaltige Ernährung: Infomation zu den 17 Ziele für nachaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals)
Der gesunde Teller, The Nutrition Source, Harvard T.H. Chan
Klimaschutz beim Essen und Einkaufen, Verbrucherzentrale
- Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
- Fleischkonsum und Verlust der Biodiversität
- Vermeidung von Verpackungsmüll