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Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit

Mahnung und Auftrag für heute

  • Die Ausstellung "Fegt alle hinweg" im Haus der Ärzteschaft
    Die Wanderausstellung „Fegt alle hinweg…“ macht zum zweiten Mal seit 2018 Station im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf. Sie wurde um zehn Porträts jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus Nordrhein erweitert. © Andreas Köhring
  • Gruppenfoto der Eröffnungsveranstaltung "Fegt alle hinweg"
    Feierliche Ausstellungseröffnung am 30. August: Klaudia Zepuntke, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Düsseldorf, Dr. Günther J. Bergmann, Mitglied des Landtags NRW, Dr. Christian Köhne, geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Ulrike Schaeben, Referentin der Ärztekammer Nordrhein sowie der Initiator der Ausstellung, Dr. Hansjörg Ebell, und die Kuratorin Ursula Ebell (v.l.) © Andreas Köhring

Am 30. August wurde im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf die Ausstellung „Fegt alle hinweg …“ zum Approbationsentzug und Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit eröffnet. Bei der Veranstaltung zur Ausstellungseröffnung betonte Ärztekammer-Präsident Rudolf Henke, wie wichtig auch heute noch die Rückbesinnung auf das an den jüdischen Kolleginnen und Kollegen begangene Unrecht ist: „Was vor 85 Jahren geschah, muss uns stets Mahnung und Auftrag sein, denn auch unsere heutige Gesellschaft ist vor Intoleranz, Ausgrenzung und Antisemitismus sowie einer zu gleichmütigen Einschätzung ihrer Konsequenzen nicht gefeit.“

Der Entzug der Approbation im Jahr 1938 bildete den Schlusspunkt einer seit 1933 zunehmenden Ausgrenzung und Entrechtung. Als einziger Ausweg blieb in der Folge das Exil; die in Deutschland verbliebenen jüdischen Ärzte wurden deportiert und bis auf wenige Ausnahmen ermordet.

Die von dem Münchener Ehepaar Ursula und Dr. Hansjörg Ebell konzipierte Wanderausstellung hatte bereits im Jahr 2018 bei der Ärztekammer Nordrhein Station gemacht. Den damals vorgestellten exemplarischen Portraits wurden nun zehn Portraits betroffener jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus dem Gebiet der Kammer Nordrhein hinzugefügt. Henke wies darauf hin, dass die biografische Spurensuche auch mit Unterstützung der ehrenamtlichen Kammermitglieder durchgeführt worden sei. Archivmaterial sei aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen worden. Nach der Station in Düsseldorf wird die Ausstellung ins Saarland zur dortigen Ärztekammer gehen. 

Die Ausstellung im Haus der Ärzteschaft, Teerstegenstraße 9, 40474 Düsseldorf ist bis zum 20. Oktober von Montag bis Freitag von 10  bis 20 Uhr und am Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Einen ausführlichen Artikel zu den Hintergründen der Ausstellung finden Sie im Rheinischen Ärzteblatt unter: www.aekno.de/aerzte/rheinisches-aerzteblatt/ausgabe/artikel/2023/mai-2023/verfolgt-enteignet-getoetet  

TG
 


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